Ach, Herzallerliebste mein
1) Ach, Herzallerliebste mein,
Steh auf und lass mich hinein,
Ich will dich was fragen.
Wenn du mir’s erlauben willst,
Was ich dich bitten will,
Dürfst mir es wohl sagen.
2) „Ach Schatz, was ist dein Begehr ?
Für was bist du gekommen her ?
Willst du mich etwas fragen ?“
‚In deim Schlafkämmerlein
Sind wir zwei ganz allein,
Dürfts mir es wohl sagen.‘
3) „Ich frag dich um allererst,
Ob du mich auch begehrst
In aller Ehr.
Ich frag dich auch noch, wer du freist,
Ob du es auch wohl weißt,
Mich zu ehren.“
4) ‚Ich sag nicht, ich hab brav Geld.
Frag du die anderen Leut,
Wirst’s schon erfahren.
Ich arbeit zu jeder Zeit,
Frag du andere Leut,
Wirst’s schon erfahren.‘
5) „So komm du, wann du magst,
Und bereit den Hochzeitstag
Nach deinem Belieben.
Wenn du mir getreu willst sein
Und mich lieben ganz allein,
Wie es sich gebühret.“
6) ‚Nun bin ich auch schon da
Bei ein jeder Leckerei,
Ja recht Vergnügen.‘
„Ich hab aber nicht gefragt,
Wer soll denn bei der Nacht
Das Kindlein wiegen ?“
7) ‚Herzallerliebste mein,
Wir wiegen alle zwei,
Bis das Kindlein schlafen tut.
Wenn das Kindelein schlafen tut,
So schlafen wir in guter Ruh,
Bis daß es wieder erwachet.‘
Source :
« Verklingende Weisen, Lothringer Volkslieder », Louis Pinck, vol.3 , page 187 (voir bibliographie)