Des Abends in der Stille
1) : Des Abends in der Stille
Verschließ ich meine Tür. :
: Mit einem Gerstenenhälmchen :
Verschließ ich meine Tür.
2) : Verschließ sie nicht so fest die Tür,
Feinsliebster steht dafür. :
: „Hint die Nacht muß ich bei dir schlafen :
In deinem Federbett.“
3) : ‚Die Nacht bei mir zu schlafen,
Das kann und darf nicht sein.‘ :
: „Ei, so muß ich draußen im Garten :
Auf kühler Erde stehn“.
4) : Die Blätter von den Rosentöck,
Die decken mich so warm. :
: Dieweil ich von der Liebe muß scheiden, :
Auf daß sich Gott erbarm.
5) : Und wer sein Mädchen lieben will,
Der muß ein Jüngling sein, :
: Der muß lassen so viele tausend, :
Der muß lieben eins allein.
6) : Und wer sein Lämmlein weiden will,
Der muß ein Schäfer sein, :
: Der muß weiden auf grüner Heide, :
Viel tausend Schäfelein.
7) : Und wer ein Hirschlein jagen will,
Der muß ein Jäger sein, :
: Der muß laden seine Flinte :
Mit Pulver und mit Blei.
Source :
« Verklingende Weisen, Lothringer Volkslieder », Louis Pinck, vol.3 , page 179 (voir bibliographie)