Alles kommt zu seinem Ende
1) Alles kommt zu seinem Ende,
Aber mein Verlangen nicht.
Wo ich nur mein Aug hinwende,
Seh ich Schatten und kein Licht.
Kein Vergnügen will sich zeigen,
Keine Freude wird erblickt,
Ich muß leiden und verschweigen,
Was mir auf mei’m Herzen liegt.
2) Dieser Zwang tut meinem Sinn
Viel Gewalt und Unrecht an,
Aber was hilft mein Begehren,
Weil ich es nicht ändern kann ?
Stilles Seufzen und Wehklagen
Hat das Schicksal mir bestellt.
Mit Geduld muß ich es tragen,
Weil’s mich lehrt die weise Welt.
3) Endlich werden Tag’ zu Jahren,
Und die finstere Nacht zum Licht.
Endlich werden Nächt’ zu Tagen,
Wenn der helle Mond anbricht.
Endlich werden dürre Äste
Ganz mit Rosen ausgeziert. ‒
Endlich, endlich kommt das Beste,
Wenn das Schlimmste sich verliert.
Sources :
« Verklingende Weisen, Lothringer Volkslieder », Louis Pinck, vol.3 , page 211 (Voir la bibliographie)