Sterbende Füsilier (der)

1) Mitten in dem Schlachtgetümmel
Stand ein Füsilier auf Wacht
Neben seinem Kameraden,
Den die Kugel tödlich traf.

2) Leise flüstert seine Lippe :
« Du, mein Freund, kehrst wieder heim,
Siehst die teure Heimat wieder,
Kehrst in meinem Dörflein ein.

3) In dem Dörflein in der Mitte
Steht ein kleines, weisses Haus,
‘s ist umringt von Rosen, Nelken,
Sieh, da wohnt meine liebe Braut.

4) Zieh den Ring von meinem Finger,
Zieh den Ring von meiner Hand !
Drück auf ihre blonde Stirne
Einen Kuss als Abschiedspfand !

5) In des Dörfleins letztem Hause
Wohnt ein Greis im Silberhaar.
Geh zu ihm ! Es ist mein Vater.
Geh zu ihm, und sag’s ihm auch !

6) Sag’s ihm an, dass ich gefallen,
Ich, sein Sohn, so stolz und kühn,
Und vergiss es nicht zu sagen :
Ich starb stolz als Füsilier ! »

Dunzenheim 1916

Source
« Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 2,  page 60 (voir la bibliographie)

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