Schloss in Österreich (das)

1) In Östreich steht ein schönes Haus,
Ein wunderschöns Gebäude,
Von Silber und von Edelstein,
In Marmor ausgehauen.

2) Darinnen liegt ein schöner Graf
Von zweiundzwanzig Jahren,
Er liegt sechstausend Klafter tief
Bei Grillen und bei Schlangen.

3) Die Mutter zu dem König sprach :
« Schenkt meinem Sohn das Leben :
Zehntausend Taler schenk ich euch,
Schenkt meinem Sohn das Leben ! » –

4) « Zehntausend Taler ist kein Geld,
Euer Sohn und der muss sterben !
Er trug eine goldene Kett am Hals,
Die führt ihn ins Verderben. » –

5) « Und wenn er eine Kette trug,
Hat er sie nicht gestohlen,
Sein Liebchen hat sie ihm geschenkt,
Als er ihr Treu geschworen. »

6) Und als man ihn zum Richtplatz führt
Mit zugebundenen Augen :
« O, bindet mir die Augen auf,
Dass ich die Welt kann schauen. »

7) Und als er sah zur Rechten da,
Sein Vater sah er stehen.
« Ach Sohn, mein vielgeliebter Sohn,
Muss ich dich sterben sehen ? »

8) Und als er sah zur Linken da,
Sah er sein Liebchen weinen,
Sie reichte ihm die letzte Hand :
« Im Himmel sehn wir uns wieder ! »

Melodie Ringendorf 1898,
Text Limersheim 1911.

mélodie : idem « Vom Herrn und seiner  Magd »

Source :
"Das Volkslied im Elsass", Joseph Lefftz, vol. 1,  page 57 (voir la bibliographie)

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