Vater im Kriege (der)

1) In Baden ein Städtchen, ein stilles Haus,
Da zog der Vater zum Kampfe hinaus.
Der Abschied fällt schwer für ihn und die Seinen,
Denn er hat ja ein Weib und drei muntre Kleinen.

2) Die Sonne ging einst blutrot auf
Und das bedeutete Kriegeslauf.
Er fasst das Gewehr mit Zittern und Zagen
Und eilet hinaus in das blutige Jagen.

3) Da fielen die Kinder wohl auf die Knie :
« Ei, Vater, du willst fort von hie ? »
So riefen die Kleinen in ihren Sorgen :
« Wer sorgt für uns heute am frühesten Morgen ? »

4) Bei Sedan lag nach blutger Schlacht
Der Vater dort in dunkler Nacht.
Er rief nach dem Weib, er rief nach den Kindern,
Aber schnell kommt der Tod, die Schmerzen zu lindern.

5) Und als der Krieg vollendet war,
Der Vater noch nicht gekommen war,
Da riefen die Kinder : « Er muss doch bald kommen,
Denn der Krieg hat schon längst sein Ende genommen ».

6) Die Mutter sprach mit traurigem Blick :
« Euer Vater kehrt nie mehr zurück,
Er ist ja gestorben auf blutiger Heide.
Drum schenke ihm Gott die himmlische Freude ! »

Lampertsloch 1904

Source
« Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 2,  page 67 (voir la bibliographie)

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